Keine bodenkundliche Stelle, aber dennoch superinteressant und relevant (Quelle: doktorarbeit.de):
Art der Stelle: Doktorarbeit
Fachgebiet: Geowissenschaften - Sonstiges
Titel des Themas: Belastung aquatischer Ökosysteme mit Kunststoffmüll: Globales und lokales Monitoring mittels Satelliten-gestützter Methoden
Ort: Bayreuth
Institut: Tierökologie 1
Name: Prof. Christian Laforsch
Bundesland: Bayern
Beschreibung: Doktorarbeit im interdisziplinären Arbeitsfeld Ökologie/Fernerkundung an der Universität Bayreuth, Lehrstuhl Tierökologie I zu vergeben.
Die auf drei Jahre befristete Stelle ist in dem folgenden vom BMWI geförderten Projekt integriert: "Belastung aquatischer Ökosysteme mit Kunststoffmüll: Globales und lokales Monitoring mittels Satelliten-gestützter Methoden."
Zusammenfassung:
Die Herausforderungen des globalen Wandels bedingen eine grenzüberschreitende Analyse anthropogener Störungen von Ökosystemen. Die Satellitenerdbeobachtung ist dabei die Schlüsseltechnologie, um ein globales Monitoring von potentiellen Umweltrisiken zu gewährleisten. Eines der immer stärker in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses stehenden Umweltrisiken ist die Kontamination von aquatischen Ökosystemen mit Kunststoffmüll, der Aufgrund von Degradationsprozessen zwar in kleinere Fragmente zerfällt ("Mikroplastik"), allerdings voraussichtlich über mehrere hundert Jahre in den Ökosystemen verweilt, da die meisten Polymere nicht komplett abbaubar sind. Aus diesem Grund sind vor allem marine Habitate mit enormen Mengen von Plastikmüll belastet, welcher über Bioakkumulation auch in die Nahrung des Menschen gelangt. Zudem adsorbieren Kunststoffpartikel giftige organische Stoffe und können als Vektoren für Humanpathogene dienen. Die durch dieses Umweltrisiko entstehenden ökonomischen Folgen sind noch nicht abschätzbar, da noch nicht einmal der Eintrag und die bereits vorhandene Menge quantifiziert werden konnte. Das geplante Projekt greift in enger Kooperation von Wirtschaft (RSS - Remote Sensing Solutions GmbH) und Wissenschaft (Universität Bayreuth, Ökologie) das Potential der Sentinel-Missionen (neue Satellitengeneration) auf, um das Anwendungsspektrum der Sentinels auf das Umweltmonitoring der Kunststoffbelastung aquatischer Ökosysteme zu adaptieren. Unser interdisziplinäres Forschungsprojekt soll den Grad der Belastung von aquatischen Ökosystemen mit Kunststoffen dokumentieren und kann somit in der Folge als Indikator dienen, die Relevanz dieser Kontamination für die Lebewesen dieser auch aus ökonomischer Sicht wichtigen Lebensräume aufzuzeigen.
Der Aufgabenbereich der ausgeschriebenen Stelle umfasst die Koordination und Durchführung der Probenahmen im Feld im In- und Ausland (voraussichtlich: Italien, Indonesien) an ausgesuchten Fließgewässern und Küstenabschnitten. Zudem fallen die Auftrennung der Proben und die Identifikation von Kunststoffpartikeln mittels diverser mikroskopischer Methoden in das Aufgabengebiet. Des Weiteren stehen die Entwicklung der automatischen Identifikation von Plastikmüll mittels Videosequenzen und die Entwicklung eines automatischen Auswerteverfahrens im Fokus. Ziel ist es dabei Fernerkundungsdaten mit den in dieser Arbeit gewonnen in situ Datensätzen zu verifizieren. Die fernerkundlichen Auswertungen sind dabei nicht Teil der Arbeit. Hierbei zählen die fachlichen Kontakte zu den Projektpartnern (RSS GmbH) und Kooperationspartnern (Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ; IWC, TU München; Universität Osnabrück; AWI Bremerhaven) sowie die wissenschaftliche Berichterstattung und Abfassen der Zwischenberichte und des Endberichtes zu den Aufgabenbereichen des Doktoranden.
Die interdisziplinäre Ausrichtung des Projektes ermöglicht dem Kandidaten/der Kandidatin eine fundierte Ausbildung im Arbeitsfeld Ökologie/Geoökologie mit modernsten Arbeitsmethoden sowie die selbständige Arbeit in einem neuen und hochaktuellen Arbeitsfeld.
Voraussetzungen:
- ein abgeschlossenes Master oder Diplomstudium im Bereich Geoökologie, Biologie, Geographie oder verwandter Studiengänge.
- Erfahrungen in Feld- und Laborarbeit
- Grundlegende Programmierkenntnisse, z.B. in MATLAB, R oder Python sowie Vorkenntnisse im Bereich der digitalen Bildverarbeitung sind erwünscht
- Selbständigkeit, Freude an technischen Herausforderungen und an Feld- und Laborstudien sowie Teamfähigkeit sollte der/die Bewerber/in mitbringen.
Methoden: Feldarbeit (Probennahme Sediment und Wasser)
Laborarbeit (Probenanalyse)
Programmierung und Methodenentwicklung im Bereich digitaler Bildanalyse bzw. Auswertung digitaler Videodaten zur Erkennung von treibendem Makroplastik
Anfangsdatum: 1. Juni 2014
Geschätzte Dauer: 3 Jahre
Bezahlung: TV-L 13 halbe Stelle
Papers:
Homepage:
Sonstiges: Bewerbungen (CV, Motivationsschreiben) sind bis zum 15. Mai 2014 zu richten an Prof. Dr. Christian Laforsch (christian.laforsch@uni-bayreuth.de).